Eine Teilnahme am entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts kann in verschiedener Hinsicht anerkannt werden.
Vorpraktikum oder Praktikum
Über die Anerkennung des Freiwilligendienstes als Praktikum oder Vorpraktikum für ein Studium oder eine Ausbildung entscheidet allein die Universität oder Ausbildungsstätte. Die Entsendeorganisation kann sich bei der Planung des Freiwilligendienstes nicht nach Themen richten, die von Universitäten oder Ausbildungsstätten vorgegeben werden. Während des Freiwilligendienstes kann es außerdem zu Themenverschiebungen kommen. Bewerber_innen sollten beachten, dass der Freiwilligendienst 12 Monate dauert – auch wenn die im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung vorgeschriebene Zeit für ein Praktikum kürzer ist.
Freisemester
Ob der Freiwilligendienst an der Universität als Freisemester anerkannt wird, entscheidet die Universität. Bitte informiere dich dazu in deinem Student_innen-Sekretariat. weltwärts kann keine Zusicherungen für eine Anerkennung als Freisemester geben.
Wissenschaftliche Arbeit
weltwärts ist ein Freiwilligendienst und kann daher nicht gleichzeitig für wissenschaftliche Arbeiten wie Diplom-, Magister- , Bachelor- und Masterarbeiten oder andere Forschungsvorhaben genutzt werden. Im Anschluss an den Freiwilligendienst können (in Absprache) gerne Arbeiten verfasst werden, die Bezug auf ein Thema oder eine Fragestellung der Einsatzstelle oder des Freiwilligendienstes nehmen. Das weltwärts-Sekretariat hat großes Interesse an diesen Arbeiten und begrüßt, wenn sie für interne Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
Teilnehmer_innen mit Behinderung
Eine Behinderung ist kein Ausschlusskriterium. Bei Interesse und Eignung wird in Kooperation mit Partnerorganisationen und Einsatzstellen versucht, Einsatzstellen und Unterkünfte zu finden, die den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechen. Ggf. wird Kontakt zu anderen Entsendeorganisationen mit geeigneten Einsatzstellen hergestellt. Eventuelle Mehrkosten können über eine Sonderregelung finanziert werden (laut weltwärts-Förderleitlinie des BMZ 2013).
Wartezeit bei der Vergabe von Studienplätzen über hochschulstart.de
Laut der Stiftung für Hochschulzulassung läuft die Wartezeit – die Zeit zwischen Abitur und Aufnahme des Studiums – während des Freiwilligendienstes weiter. Den Freiwilligen entstehen also keine Nachteile bei der Vergabe der Studienplätze, wenn du dich im Ausland befindest. Gemäß Vergabeverordnung wird weltwärts im zentralen Vergabeverfahren als Freiwilligendienst im Rahmen eines von der Bundesregierung geförderten Modellprojektes anerkannt. Damit gilt für weltwärts beim Vergabeverfahren über hochschulstart.de dasselbe Verfahren wie z.B. für ein FSJ oder FÖJ.
Der weltwärts-Freiwilligendienst kann somit als ein Kriterium für die Vorrangigkeit für die Vergabe eines Studienplatz angerechnet werden. Sollten die Freiwilligen einen Studienplatz erhalten und aufgrund des Freiwilligendienstes nicht antreten, können sie sich nach dem Freiwilligendienst nochmals bewerben und haben einen Anspruch auf erneute Zulassung.
Berufstätige/Auszubildende
Berufstätige Bewerber_innen können den Dienst zum Beispiel im Rahmen eines Freijahres oder unbezahlten Urlaubs leisten. Zu bedenken ist, dass es sich um einen Freiwilligendienst handelt und nicht um eine Tätigkeit, die einem deutschen Arbeitsverhältnis entspricht. weltwärts ist kein Fachdienst sondern ein Lerndienst. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, Mitarbeiter_innen für weltwärts freizustellen. Ebenso wenig haben Rückkehrer_innen ein Recht auf Wiedereinstellung.
Es gibt Einsatzstellen, die besonders für Berufstätige geeignet sind. Grundsätzlich sind berufliche Qualifikationen jedoch keine Voraussetzung. Fachqualifikationen werden bei einem kleinen Teil der Einsatzstellen erwartet und - in diesem Fall – explizit erwähnt. In einigen Fällen können Fachwissen und Berufserfahrung jedoch ein zusätzliches Kriterium für die Eignung für eine bestimmte Tätigkeit sein.
Im Vergleich zum Arbeitnehmer_innenstatus ist der/die Teilnehmer_in bei weltwärts nicht über die gesetzlichen Sozialversicherungen abgesichert.
Freiwilligendienst ist nur was für junge Leute mit Abitur? Von wegen! Mit einer Berufsausbildung im Gepäck können Freiwillige die Einsatzstellen im Ausland super unterstützen, ihren Beruf aus einer anderen Perspektive kennenlernen, sich weiter qualifizieren und vor allem für sich selbst viel lernen. In dem Film werden drei Freiwillige, die eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, während ihres Dienstes in Ghana und Peru begleitet.
"Für mich als ausgebildete Physiotherapeutin, war der Freiwilligendienst eine gute Erfahrung, die mir geholfen hat, Entscheidungen über meinen weiteren beruflichen Weg zu treffen. Die Lebenserfahrung und Menschenkenntnis, die ich in meiner Ausbildung bereits gewonnen hatte, haben mir oft geholfen mit den Gegebenheiten in Kenia umzugehen und sind dabei noch um ein Vielfaches gewachsen!" Andrea P., ww 10-11, Kenia.