Jubiläum der Jugendbauhütte Sachsen

20 Freiwilligenjahrgänge „mit geübteren Händen, geweitetem Blick, klügeren Herzen und neuen Freundschaften“. Am 17. Juni 2023 feierte die JBH Sachsen ihr 20-jähriges Jubiläum.

 

20 Freiwilligenjahrgänge „mit geübteren Händen, geweitetem Blick, klügeren Herzen und neuen Freundschaften“

Am Samstag 17. Juni 2023 feierte die Jugendbauhütte Sachsen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e.V. (ijgd) in der Görlitzer Nikolaikirche und im Seminarzentrum Scharfrichterhaus ihr 20-jähriges Jubiläum. In seinem Grußwort bedankte sich Johannes Zerger, Geschäftsführer der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste Landesverein Sachsen e. V., bei Kooperationspartner*innen, allen voran der DSD, der sächsischen Staatskanzlei, dem Sächsische Sozialministerium und dem Infrastrukturministerium, der Kreishandwerkerschaft Region Meißen, den zahlreichen Einsatzstellen im FSJ in der Denkmalpflege in Sachsen, den Mitarbeiter*innen der Jugendbauhütte Sachsen sowie den vielen Freiwilligen, die sich in den letzten 20 Jahren in der Jugendbauhütte Sachsen engagiert haben. Er betonte vor allem die positive Wirkung eines Freiwilligendienstes in der Denkmalpflege auf die Teilnehmenden und damit auch auf die Gesellschaft: „Die Erfahrung aus 20 Jahren JBH Sachsen zeigt, dass die Freiwilligen am Ende dieses Jahres ihren ganz eigenen Zugang zu unserem kulturellen Erbe gefunden haben und mit geübteren Händen, geweitetem Blick, klügeren Herzen und neuen Freundschaften aus diesem Diensten heraustretet und dabei zugleich mutiger und fähiger geworden sind, unsere gemeinsame Zukunft menschlicher und friedlicher zu gestalten.“

Auf dem Gelände des Scharfrichterhauses gesellte sich am Nachmittag auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Octavian Ursu, um mit den Teilnehmer*innen, Absolvent*innen, Projektpartner*innen und anderen Fachleuten über das Projekt Jugendbauhütte, seine Schwerpunkte und Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. „Die Jugendbauhütten“, so Kretschmer, „sind ein sehr erfolgreiches Projekt. Sie leisten auch in Sachsen einen wichtigen Beitrag bei der Denkmalpflege und der Bewahrung unseres reichen kulturellen Erbes. Sie sind zugleich ein gutes Angebot für junge Menschen, sich auszuprobieren, verschiedene Arbeiten im Handwerk kennenzulernen und sich so beruflich zu orientieren. Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Bestehen der Jugendbauhütte Sachsen. Und herzlichen Dank den vielen engagierten aktiven und ehemaligen Freiwilligen, ohne die dieses tolle Projekt nicht funktionieren würde.“

Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch ein Orchester der Musikschule Görlitz.

Die Jugendbauhütte Sachsen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e.V. (ijgd) wurde 2003 mit dem Seminarzentrum Scharfrichterhaus in Görlitz gegründet. Heute ist sie eine von insgesamt 16 Jugendbauhütten bundesweit. Die Einsatzstellen für die Freiwilligen bei ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Denkmalpflege sind über das ganze Land verteilt, in Museen und kulturellen Einrichtungen, bei der Bodendenkmalpflege, denkmalpflegeorientierten Vereinen, Handwerksbetrieben und Restauratoren, Denkmalbehörden, Architektur- und Planungsbüros, Forschungsinstituten, Museen und kulturellen Einrichtungen. Hier lernen junge Menschen das konkrete Berufsfeld kennen und erhalten Hilfen für ihre spätere berufliche Orientierung.

Vorbild für die Jugendbauhütten sind die mittelalterlichen Bauhütten, in denen gemeinsam gelebt und gearbeitet wurde. Hier lernte der Lehrling vom Meister am Original. Heute können hier junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren traditionelle Handwerkstechniken am Original anwenden und authentisch mit eigenen Händen erspüren und erfahren. In zahlreichen Einsatzstellen – den täglichen Arbeitsstätten der Teilnehmer*innen – kommen die Freiwilligen mit unterschiedlichsten Berufsfeldern der Denkmalpflege praktisch in Kontakt. Unabhängig davon ist jeder eingeschlagene Nagel, jeder gesetzte Holzbalken und jeder ergänzte Stein ein unvergessliches Erlebnis – das stolz macht. Sechs einwöchige Seminare zu Stil- und Materialkunde, Forschungs- und Arbeitsmethoden, Grundlagen der Denkmalpflege sowie der Bedeutung des europäischen Kulturerbes ergänzen die praktische Arbeit. Von den jungen Menschen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr in den Jugendbauhütten absolviert haben, entdecken manche ihre Begeisterung für das kulturelle Erbe und gehen in einen Beruf in der Denkmalpflege oder im traditionellen Handwerk.

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